Nach Erpresser-Urteil: Schumacher-Familie legt Berufung ein
Die Familie von Michael Schumacher (56) hat Berufung gegen das Urteil im Prozess um die versuchte Erpressung eingelegt. Dies bestätigte Corinna Schumacher (55) in einem Interview mit der Bild. Der frühere Sicherheitsmitarbeiter Markus F., der wegen Beihilfe zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt wurde, soll nach Ansicht der Familie als Mittäter und nicht nur als Helfer bestraft werden. “In meinen Augen war er der Drahtzieher hinter dieser Sache”, erklärte Corinna entschlossen. Drei Männer hatten versucht, die Familie des ehemaligen Formel-1-Champions um 15 Millionen Euro zu erpressen, indem sie drohten, gestohlene private Daten von ihm zu veröffentlichen.
Markus F. arbeitete von 2012 bis 2021 als Sicherheitsmann für die Schumacher-Familie und soll während dieser Zeit hochsensible Dateien entwendet haben. Dazu gehörten persönliche Fotos, Videos sowie vertrauliche Informationen über die Medikamente, die Michael Schumacher nach seinem schweren Unfall benötigt. Gemeinsam mit zwei Komplizen plante er, diese Daten offenzulegen, falls die Familie nicht zahlte. Das Gericht verurteilte den Hauptangeklagten Yilmaz T. zu drei Jahren Haft, während sein Sohn Daniel sechs Monate auf Bewährung erhielt. Letzterer war vor allem für die technische Umsetzung der Drohungen verantwortlich. Die Schumacher-Familie empfindet die Strafen jedoch als zu mild – insbesondere im Fall von Markus F., den sie als zentralen Akteur der Erpressung betrachten.
Seit Michaels tragischem Skiunfall im Jahr 2013 schützt seine Familie ihn konsequent vor der Öffentlichkeit. Corinna sowie die gemeinsamen Kinder Gina-Maria (27) und Mick (25) halten sämtliche Details über seinen Gesundheitszustand geheim. Diese Privatsphäre wurde durch die Erpressungsversuche massiv bedroht. Mick Schumacher, der in die Fußstapfen seines Vaters trat und selbst Rennfahrer wurde, schilderte in seinem Buch Inside Mercedes F1, wie tief ihn das Schicksal seines Vaters geprägt hat: “Ich musste lernen, auf eigenen Füßen zu stehen.”
Die Berufung der Familie zeigt, dass sie weiterhin um Gerechtigkeit kämpft. Während die Täter bereits verurteilt wurden, bleibt die Frage, ob das Strafmaß im Falle von Markus F. noch verschärft wird. Die Entscheidung darüber liegt nun bei der nächsthöheren Instanz. In jedem Fall macht dieser Fall einmal mehr deutlich, wie schwer es ist, sich als prominente Familie gegen Bedrohungen und kriminelle Machenschaften zu schützen.