Seit fast 25 Jahren zählt Atze Schröder (59) zu den bekanntesten und beliebtesten deutschen Komödianten. Doch hinter der humorvollen Bühnenfigur steckt ein Mann, dessen wahre Identität er konsequent geheim hält. Zu Gast bei Punkt 8 gibt Atze einen seltenen Einblick in sein Leben jenseits der Bühne und verrät, dass er privat ganz anders ist, als es sein Publikum gewohnt ist. „Privat bin ich schon viel ruhiger. Das wäre ja nicht auszuhalten, wenn man einen Spruch nach dem anderen kloppen würde, zu Hause. Meine Freundin sagt auch manchmal: ‚Mach mal etwas weniger Atze.‘ Und da weiß ich genau, was sie meint“, erzählt er lachend. Gleichzeitig beschreibt er sich in diesen Momenten als nachdenklicher und reflektierter – Eigenschaften, die seiner Bühnenfigur fehlen. Atze ist impulsiv, spontan und oft auch überspitzt, was im Alltag nicht immer angebracht wäre.
Trotz dieser Unterschiede ist Atze Schröder keine vollständig abgetrennte Kunstfigur. „Das, was ich auf der Bühne mache, ist genau und exakt der Humor, über den ich auch privat lache“, erklärt der Comedian. Seine Bühnenpräsenz spiegelt also einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit wider. Dennoch betont er die klare Trennung zwischen Privatleben und Beruf: „Wenn ich da oben auf der Bühne stehe, haben die Leute Eintritt bezahlt, und da habe ich auch eine Verpflichtung, ihnen einen schönen Abend zu bereiten.“ Der Alltag und persönliche Gedanken treten in diesen Momenten in den Hintergrund. Für ihn gehört es zum Beruf, vor der Kamera und auf der Bühne „Gas zu geben“ und das Publikum in eine andere Welt zu entführen – weit weg von den Sorgen des Alltags.
Ein wesentlicher Bestandteil von Atze Schröders Charakter ist sein markanter Look. Die dichte Lockenpracht und die getönte Fliegerbrille sind längst zu seinem Markenzeichen geworden. Interessanterweise entstand dieser ikonische Stil eher zufällig. Im Podcast „1 plus 1 – Freundschaft auf Zeit“ erzählte er, dass die berühmte Brille ursprünglich nicht Teil seines Kostüms war. Ein Fan hatte sie ihm während eines Auftritts geschenkt, und Atze integrierte sie kurzerhand in seinen Auftritt. Die Gläser hatten jedoch eine zu starke Sehstärke, sodass er anfangs kaum etwas sehen konnte – ein ironisches Detail, das seiner Kunstfigur jedoch keinen Abbruch tat. Über die Jahre ist diese Brille zum Symbol für seinen unverwechselbaren Humor und Stil geworden.
Atze Schröder ist damit ein Paradebeispiel dafür, wie Kunstfigur und Realität ineinandergreifen können, ohne dabei die Grenze zwischen Bühne und Alltag zu verlieren. Sein Erfolg zeigt, dass das Publikum genau diese Mischung aus Authentizität und Fiktion liebt – einen Atze, der gleichermaßen zum Lachen bringt und zum Nachdenken anregt.