Taubes Model: Maria Schimanski fühlte sich bei GNTM benutzt

Anna-Maria Schimanski (25), besser bekannt als Maria, nahm an der 16. Staffel von Germany’s Next Topmodel teil. Ihre Teilnahme öffnete viele Türen für das gehörlose Model, doch mittlerweile sieht sie auch die Schattenseiten der Show. In der Talkshow deep und deutlich sprach sie offen über ihre Erfahrungen und äußerte Kritik an der Art und Weise, wie die Sendung mit dem Thema Gehörlosigkeit umging. Besonders ein Moment mit Leni Klum (20), der Tochter von Heidi Klum (51), blieb ihr negativ in Erinnerung. Leni wollte Maria mit ihren Gebärdensprachkenntnissen beeindrucken, benutzte jedoch die amerikanische Gebärdensprache, die sich deutlich von der deutschen unterscheidet. „In diesem Moment hatte ich das Gefühl, ich werde benutzt. Das Thema Gebärdensprache war vorher bei GNTM noch nie vorgekommen“, erklärte Maria. Diese Unkenntnis seitens der Produktion und der Klum-Familie zeigte, dass Inklusion in der Show eher oberflächlich behandelt wurde.

Maria vermutet zudem, dass ihr Auftritt vor allem dazu diente, Leni Klum ins Rampenlicht zu rücken. Nach der Show habe sie in den Medien Berichte gesehen, die betonten, wie sehr Leni durch das Gespräch mit ihr an Bekanntheit auf Social Media gewonnen habe. „Ich glaube, wenn das Thema Gebärdensprache nicht aufgekommen wäre, wäre das vielleicht nicht passiert. Deswegen habe ich mich ausgenutzt gefühlt“, sagte sie in der Talkshow. Sie stellte sich sogar die Frage, ob ihre Teilnahme an der Show wirklich aus echtem Interesse an ihr als Model resultierte oder ob sie lediglich eingeladen wurde, um Leni eine Plattform zu bieten. Diese Zweifel lassen erahnen, dass ihre Zeit bei GNTM für sie nicht nur eine Chance, sondern auch eine Enttäuschung war.

Maria musste die Castingshow bereits in der zweiten Folge verlassen. Ihr Ausscheiden war nicht nur ein Rückschlag für sie persönlich, sondern hinterließ auch bei vielen Zuschauern den Eindruck, dass die Sendung wenig Wert auf Diversität und Inklusion legt. Damals konnte sie Heidi Klum in einem Videodreh nicht überzeugen, zudem kam es zu einem unangenehmen Moment mit Gastjurorin Marina Hoermanseder. Maria hatte sich kritisch über ihr Laufsteg-Outfit geäußert, was bei der Designerin nicht gut ankam. „Ich gebe dir nur den Tipp von mir als Designerin: Wir entscheiden, was du anziehst, und dann ist es nicht an dir, das in Frage zu stellen“, tadelte Hoermanseder sie während der Entscheidung. Diese Szene machte deutlich, dass Individualität in der Show nicht immer gern gesehen wird – besonders, wenn Kritik geäußert wird.

Für Maria war die Teilnahme an Germany’s Next Topmodel eine Erfahrung mit gemischten Gefühlen. Einerseits ermöglichte ihr die Show neue Karrieremöglichkeiten und mehr Sichtbarkeit für gehörlose Models, andererseits fühlte sie sich nicht wirklich wertgeschätzt. Vor allem die Art und Weise, wie ihre Gehörlosigkeit in der Sendung behandelt wurde, ließ sie mit dem Gefühl zurück, als Mittel zum Zweck benutzt worden zu sein. Trotz der negativen Erfahrungen blickt sie nach vorne und nutzt ihre Plattform, um auf die Herausforderungen gehörloser Menschen in der Modebranche aufmerksam zu machen.