Der Sexismus-Skandal um Thorsten und Nico Legat im Rahmen der Reality-Show „Das große Promi-Büßen“ (Joyn und ProSieben) hat für erhebliche Empörung und Kritik gesorgt. Die frauenfeindlichen Äußerungen der beiden Teilnehmer, insbesondere Thorstens anzügliche Bemerkungen und Gesten gegenüber den weiblichen Kandidatinnen, werfen ein Schlaglicht auf die Umgang mit sexistischen Verhaltensweisen in der Fernsehproduktion und stoßen auf breite Ablehnung. Während Nico Legat mit der Aussage, dass „Toiletten sauber machen Frauenarbeit sei“, ein besonders eklatantes Beispiel für sexistische Stereotype lieferte, beschreibt Vanessa Mariposa weitere Übergriffe Thorsten Legats, darunter unangemessene sexuelle Bewegungen gegenüber Anita Latifi und das Gaffen während des Duschens der Frauen. Diese Vorfälle werden durch anzügliche Bemerkungen ergänzt, in denen er die Frauen aufforderte, sich weniger anzuziehen. Das Verhalten der Legats stellt einen klaren Verstoß gegen die von der Produktion zu Beginn der Show kommunizierte Null-Toleranz-Politik gegenüber rassistischen, sexistischen und anderen diskriminierenden Äußerungen dar.
Die unterschiedliche Behandlung von rassistischen und sexistischen Vorfällen innerhalb der Show ist ein weiterer Kritikpunkt. Während Bea Fiedler nach einer rassistischen Bemerkung umgehend aus der Sendung genommen wurde, blieben die Legats trotz ihrer wiederholten sexistischen Äußerungen zunächst im Camp. Erst nach Intervention anderer Kandidaten, wie von Vanessa Mariposa berichtet, wurde Thorsten Legat aufgefordert, die Show zu verlassen.
Diese Diskrepanz in der Konsequenz der Maßnahmen wirft Fragen nach der Prioritätensetzung der Produktion auf und lässt den Schluss zu, dass sexistische Verhaltensweisen offenbar weniger schwerwiegend gewertet wurden als rassistische Äußerungen. Die Ungleichbehandlung unterstreicht eine problematische Doppelmoral und verdeutlicht die Notwendigkeit einer konsequenten und gleichmäßigen Anwendung von Regeln und Sanktionen, unabhängig von der Art der Diskriminierung.
Die vage und unbefriedigende Antwort der Sprecherin von „Das große Promi-Büßen“ auf die konkreten Fragen des Berliner KURIER, unter anderem zur Nicht-Ausstrahlung sexistischer Szenen und zum tatsächlichen Charakter von Thorstens Ausstieg, verschärft die Situation. Die Aussage, alle Antworten fänden sich in der „Runde der Schande“ der Show, ist unzureichend und weicht einer transparenten Auseinandersetzung mit dem Skandal aus. Die Verweigerung konkreter Antworten nährt den Verdacht, dass die Produktion das Problem herunterzuspielen versucht und die Konsequenzen für die beteiligten Personen minimieren möchte.
Dieser Mangel an Transparenz und die scheinbar unterschiedliche Gewichtung von rassistischen und sexistischen Vorfällen lassen den Vorfall als einen ernsten Vertrauensbruch gegenüber den Zuschauern erscheinen und werfen die Frage auf, wie zukünftig mit sexistischen Übergriffen in Reality-Shows umgegangen werden soll. Die Affäre Legat verdeutlicht dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Sensibilisierung und des konsequenten Vorgehens gegen Sexismus im Fernsehen.